





















Tirade offensiv, Gips und Farbe – Installation mit Geräuschkulisse, 2010
Die bildhauerische Reihe „Tirade offensiv“ zeigt zehn verschiedene gestikulierende Figuren, die sich durch charakteristische Merkmale auszeichnen und in Geschlecht, Alter und Konstitution differieren. Die Figuren unterscheiden sich in ihrer Körpersprache voneinander, zielen jedoch hinsichtlich der dargestellten Gefühlsebene in die gleiche Richtung: Wut, Aggressivität, Zorn, Hohn und Verzweiflung. Der Ausdruck von Mimik und Gestik, Blickrichtungen und Handbewegungen, macht die gegenseitige Anklage unter den Figuren deutlich. Durch Reduzierung der Figuren auf den Oberkörper sowie perspektivische Verzerrung und formale Übertreibung werden die Elemente Kopf und Hand betont und der Ausdruck von Mimik und Gestik auf expressive Weise dargestellt. Um die Wirkung dieser „Tirade“ zu verstärken werden Tonaufnahmen eingesetzt, sodass ein lautes aggressives Stimmengewirr den Raum erfüllt. Die visuelle Ebene wird somit durch Akustik erweitert. Der Betrachter und der Hörende wird für die Expressivität der Plastiken sensibilisiert. Die Gesamtinstallation der sich gegenüberstehenden Klagenden und Angeklagten bezieht den Betrachter mit ein. Wer den Gang zwischen die Reihen wagt, wird abrupt und ohne Gnade selbst zum Angeklagten und Teil der „Tirade offensiv“.








White Despair, drei Figuren aus Gips, 2011
Die Figurengruppe White Despair zeigt drei monumentale Plastiken, die auf ähnliche Weise das Gefühl völliger Verzweiflung und großen Leids ausdrücken. Die Figuren zeichnen sich durch sich windende Körper und schmerzerfüllte Mimik aus. Die Formen sind stark abstrahiert, die Oberflächenstruktur sehr grob und lebendig, wodurch die Figuren dynamisch und expressiv wirken. Der Gips ist in seinem weißen Zustand belassen, damit die monumentale Größe der Figuren besonders zum Ausdruck kommt. Betont wird dies durch den Kontrast zu den schwarzen Unterbauten, die Teil der Gesamtplastiken sind. Der dramatische Ausdruck der Figuren wird unterstützt durch den Einsatz von Kunstlicht.
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Torsi, Gips und Farbe, 2011
Die Torsi sind aus den monumentalen Figuren hervorgegangen. Jeder Torso entspricht einem Mittelteil einer der drei Ganzfiguren beziehungsweise hat sich aus einem Teil der Ganzfigur heraus entwickelt. Dadurch, dass die deutlich kleineren Torsi mit derselben Lebendigkeit und Grobheit von Form und Oberfläche modelliert wurden, erscheinen sie noch abstrakter als die großen Plastiken. Der menschliche Körper verliert sich durch Reduktion und Deformation, was durch die gegenstandsfreie Farbgebung verstärkt wird. Die lebendige, abstrakte Gestaltung, losgelöst von der Gegenständlichkeit und dem Inhalt des Ausgangsmotivs, steht im Vordergrund. Das erzählerische Moment der Ganzfiguren ist bei den Torsi nicht mehr vorhanden. Ähnlich wie die Unterbauten zu den Ganzfiguren bilden auch die schwarzen Sockel der Torsi einen Kontrast zu den Plastiken. Zugleich wird damit die Schwärze der farbig gestalteten Torsi wieder aufgenommen.